Eichsfelder pilgern nach Vierzehnheiligen
Wallfahrt im Juni wie ein großes Familienfest - Pontifikalamt mit Bischof Norbert Trelle im fränkischen Wallfahrtsort.
„Geh aus mein Herz und suche Freud“ war in diesem Jahr der Leitspruch auf unserem Wallfahrtsprogramm. Das Lied Ende des 30 jährigen Krieges geschrieben, Europa verwüstet, wo war da die Freude?
Doch das Lied sagt auch, mach dir keine Sorgen und schau, was neben dir ist.
Sieh die schöne Gärten Zier und erinnere dich daran, wie viele schöne Dinge Gott geschaffen hat.
Als im Eichsfeld die Colora viele Menschenleben forderte, machten
sich unsere Vorfahren zu Fuß auf den beschwerlichen Weg nach
Vierzehnheiligen. Es zog sie zu dieser besonderen Wallfahrtsstätte um Hilfe zu erbitten.
Heute ist das einfacher. Auto, Bus und Bahn bringen uns schnell ans Wallfahrtsziel. Vierzehnheiligen
ist ein magischer Ort, wo man Dinge vergessen kann, die uns eben noch
schwer im Magen lagen. Hier kann man still werden, sich ausruhen und
neue Kraft tanken. Hier hat man Zeit für sich selbst und die schönen
Dinge um sich herum.
Und die Freude, von dem Lied, hier kann man sie
finden. Sie lacht uns hier an allen Wallfahrtstagen an. Lachen wir
einfach zurück und jeder Tag ist ein Gewinn. So die Worte der Wallfahrtsleitung.
Ende Juni macht sich die große Wallfahrtsfamilie auf den Weg nach Vierzehnheiligen. Viele
Familien mit kleineren Kindern, das jüngste, Leni, gerade mal 2 Monate,
waren in diesem Jahr ins fränkische Vierzehnheiligen gereist. Diese
Kinder sind die Zukunft der Wallfahrt.
Die geistliche Leitung hatte Dechant Franz Kurth aus Northeim. Die
Wallfahrer gedachten nach dem Einzug in die Basilika den Verstorbenen
des letzten Jahres. Für sie brannte eine Kerze an allen Gottesdiensten.
Ihre Namen wurden während des großen Wallfahrtsamtes am Haupttag einzeln
genannt.
Nach dem Einzug in die Basilika hielt Pater Heribert für die Eichsfelder einen Bußgottesdienst. Am
Abend trafen sich die Pilger zu einem Wallfahrtsamt zu den 14
Nothelfern, den Heiligen, die von Katholiken in besonderen Notlagen
angerufen werden.
Mit einem Amt zu Ehren der Gottesmutter, in dem
Monsignore Franz Xaver Stubenitzky aus Etzelsbach predigte, begann den
zweiten Tag Wallfahrtstag. Abends nach dem Rosenkranzgebet folgte eine
Marienandacht mit Prozession um den Gnadenaltar.
Mit dem Morgenlob
und anschließendem Kreuzweg fing der dritte Tag der Wallfahrt an. Es ist
der Tag, an dem die 14 Nothelfer zusammen mit dem Jesuskind dem Schäfer
Hermann Leicht erschienen sind. Am Nachmittag trafen sich die
Eichsfelder zu einer Vierzehnheiligenandacht in der Basilika. Gegen 15
00 Uhr traf Bischof Trelle ein. Er wurde von den Motorradwallfahrern
begleitet.
Das Wallfahrtsamt mit Lichterprozession um die Basilika
war dann am Abend. Bärbel und Georg Bringmann aus Bilshausen wurden für
25 Jahre Treue zur Basilika geehrt.
Am Hochfest Peter und Paul gab
es ein Pontifikalamt mit Bischof Trelle, Dechant Kurth, Propst
Galluschke, Wolfgang Damm und zahlreiche Konzelebranten so wie 16
Messdiener. Nach der Verabschiedung durch Pater Heribert und dem Lied „Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand“ zogen die Wallfahrer aus der Basilika aus.
Insgesamt kamen rund 1200 Pilger aus dem Eichsfeld in Vierzehnheiligen zusammen, darunter 24 Radfahrer und 22 Motorradfahrer unter der Leitung von Manfred Hose aus Rhumspringe. Martin Creutzig aus Gieboldehausen war acht Tage zu Fuß unterwegs nach Vierzehnheiligen.
Die
Wallfahrtsleitung bedankte sich bei allen, die in Vierzehnheiligen
waren, sagt es weiter, wie schön wallfahren sein kann und kommt im
nächsten Jahr, so Gott will, wieder hier her.
Erika Hilbert
Wallfahrt auf zwei Rädern (Eichsfelder Tageblatt vom 25. Juni 2016):
http://www.goettinger-tageblatt.de/Duderstadt/Uebersicht/Wallfahrt-auf-zwei-Raedern