Eindrücke aus Surinam zum Weltgebetstag
Konstanze Schiedeck wirbt für Teilnahme am Weltgebetstag am 2. März. Die Göttingerin traf in Surinam Frauen aus dem Vorbereitungskreis.
„Gottes Schöpfung ist sehr gut“ lautet das Motto des Weltgebetstags am 2. März. Texte, Gebete und Lieder wurden von Frauen in Surinam vorbereitet. „Es ist beeindruckend, die unterschiedlichen Menschen zu erleben“, sagt Konstanze Schiedeck, die im vergangenen Jahr dort war.
In Surinam leben viele Menschen mit Wurzeln in Indien und Afrika, aber auch Asien und Europa zählen zu den Ländern der Vorfahren. „Die Menschen sind sehr, sehr liebenswürdig, aber die Natur ist noch faszinierender“, sagt Schiedeck. Die Vielfalt der Pflanzen und der Früchte sei überwältigend. Das Motto des diesjährigen Weltgebetstags passe entsprechend gut.
Jährliche Reisen in das Weltgebetstagsland
Seit 2009 bereist Konstanze Schiedeck jährlich die Länder, die den Weltgebetstag vorbereiten. Dabei nutzt sie das Reiseangebot der „Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen“. Anschließend berichtet sie in vielen Vorträgen von ihren Eindrücken und wirbt bei den Gemeinden um die Teilnahme am Weltgebetstag.
Schon in ihrer Kindheit hat sich Konstanze Schiedeck für andere Kulturen interessiert. Während des Theologiestudiums hat sie dann Geld zum Reisen gespart, eines der ersten Ziele war Israel. Den Weltgebetstag lernte sie in den 1970er-Jahren in Bayern kennen. Besonders gut erinnert sich Schiedeck an den Weltgebetstag 1986: „Da durfte ich als evangelische Theologin eine Predigt halten in der katholischen Georgskirche in Freising, das war schon etwas ganz Besonderes.“
Für Konstanze Schiedeck verbindet der Weltgebetstag mehrere Ebenen. „Mein Interesse nach fremden Kulturen wird gestillt, ich lerne neue Lieder kennen, auch der theologische Text wird nochmals ganz anders für mich aufbereitet“, sagt die 74-Jährige.
Beeindruckt von Hilfsbereitschaft und Solidarität
Ihre Reisegruppe in Surinam besuchte unter anderem ein Waisenhaus, eine Anlaufstelle „Gewalt gegen Frauen“ und eine ehemalige Parlamentsabgeordnete. Darüber hinaus standen Museen und zahlreiche Kirchen auf dem Programm. Auch die Frauen, die den Weltgebetstag vorbereitet haben, hat die Gruppe getroffen.
Beeindruckt hat Schiedeck die Begegnung mit Menschen, die von den Erträgen ihres eigenen Gartens leben. Ein Mann habe erklärt, er habe alles in der Natur, genügend Früchte und andere Lebensmittel. „Was mich überrascht und beglückt hat: alle sind sehr arbeitsam, ärmere Menschen haben ihren Garten und Hilfe aus ihrer Familie“, hat Schiedeck erfahren. „Man kennt sich und man hilft sich gegenseitig, die Hilfsbereitschaft und Solidarität ist eine ganz andere als bei uns in Deutschland“, sagt Schiedeck.
Weltgebetstag immer im März
Der Weltgebetstag beschäftigt sich immer am ersten Freitag im März mit der Lebenssituation von Frauen in einem vorher bestimmten Land. Eine ökumenische Arbeitsgruppe aus dem jeweiligen Land wählt zuvor Texte, Gebete und Lieder aus. Mit ihnen werden in rund 170 Ländern Gottesdienste auf 95 Sprachen gefeiert. Die Idee hat ihre Wurzeln in einem Gebetstag der Frauenmissionswerke in den USA und Kanada im Jahr 1887, der erste Weltgebetstag wurde 1927 gefeiert. Seit 1971 sind auch die katholischen Frauenverbände Mitglieder im deutschen Weltgebetstagskomittee.
Surinam seit 1975 unabhängig
Surinam liegt im Norden Südamerikas zwischen Guyana und Französisch-Guyana. Das Klima ist tropisch. Von den rund 540.000 Einwohnern lebt knapp die Hälfte in der Hauptstadt Paramaribo. Die Amtssprache ist Niederländisch, bis zur Unabhängigkeit 1975 war Surinam seit 1667 niederländische Kolonie. Laut einer Volkszählung von 2012 sind 48 Prozent der Bevölkerung Christen, 22 Prozent Hindus und 14 Prozent Muslime.
Konstanze Schiedeck berichtet aus Surinam
- 13. Februar, 15.30 Uhr in Göttingen-Geismar, St. Martin und 19 Uhr in Rosdorf-Obernjesa, St. Marien
- 14. Februar, 14.30 Uhr in Göttingen-Holtensen, St. Margarethen
- 18. Februar, 11.30 Uhr in Göttingen-Geismar, Maria Frieden
- 21. Februar, 15 Uhr in Göttingen-Geismar, St. Martin
- 21. März, 16 Uhr in Göttingen-Weende, St. Vinzenz