„Familiengerechtigkeit statt Familienfreundlichkeit“
Angebot in Duderstadt verbindet Bildungsurlaub mit Familienfreizeit
Unter dem Titel „Familiengerechtigkeit statt Familienfreundlichkeit“ bieten der Familienbund der Katholiken im Lande Niedersachsen (FdK) und die Katholische Erwachsenenbildung im Lande Niedersachsen (KEB) vom 28. März bis zum 1. April im Kolping Ferienparadies Pferdeberg in Duderstadt einen Bildungsurlaub für Familien an. Besonders am Konzept des Kurses ist, dass er Aspekte der Erwachsenenbildung mit Betreuungs- und Freizeitangeboten für die ganze Familie verbindet. Die Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke in der Bundesrepublik Deutschland e.V. (AKSB) unterstützt das Angebot finanziell im Rahmen des Projekts „Mehrwert Verantwortung – Politische Erwachsenenbildung in neuen Formaten“, das von der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert wird.
Die Kursinhalte wurden vom FdK darauf zugeschnitten, fundiert und lebensnah über Fragen, Ideen und Probleme der Familienpolitik zu informieren. Einige der Themen sind Kinder- und Elterngeld, Kinderzuschlag, der Anspruch auf einen Kita-Platz und die Pflege Angehöriger. „Wir wollen mit unserem Angebot die Wählermacht der Familien stärken“, erklärt Frederik Wilhelmi, Organisator des Bildungsurlaubs bei der KEB. Dabei bedauere er, dass Familienthemen häufig als komplizierte Nebensache wahrgenommen würden, die kaum Einfluss auf die Wahlentscheidung hätten. „Was heute in den Bereichen Elterngeld, Kinderbetreuung, Pflege oder Renten entschieden wird, bedeutet eine Generation später einen komplett anderen Alltag für Familien. Daher machen wir uns bewusst für eine generationenübergreifende Auseinandersetzung mit familienpolitischen Themen stark.“
Die Idee, den Bildungsurlaub mit Angeboten einer Familienfreizeit zu verbinden, basiert auf unmittelbaren Erfahrungen in der Erwachsenenbildung. „Wir stellen immer wieder fest, dass es schwierig ist, Familien eine Beschäftigung mit Themen der Familienpolitik zu begeistern, obwohl sie von vielen ihrer Maßnahmen unmittelbar betroffen sind“, so Wilhelmi. „Der Grund dafür liegt häufig darin, dass es insbesondere Eltern sehr schwerfällt, zwischen Familie und Beruf ausreichend Zeit für Politik und Engagement zu finden.“
Auch Alfons Gierse, Geschäftsführer des FdK und Mitinitiator des Projekts „Familienpolitischer Grundkurs“, betont die starke Belastung vieler Familien. „Nach zwei Jahren unter den Extrembedingungen der Coronapandemie brauchen Familien vor allem Ruhe und Erholung. Mit einer gut organisierten Kinderbetreuung greifen wir in Duderstadt diesen Wunsch auf und möchten zugleich den Rahmen schaffen, sich in Begleitung erfahrener Referentinnen und Referenten auf familienpolitische Fragestellungen einzulassen.“
Dabei sei das Angebot auf positive Resonanz gestoßen, so Wilhelmi. „Die verfügbaren Plätze waren schnell vergeben. Auch wenn eine erneute Durchführung von der Bewilligung weiterer Fördermittel abhängt, haben wir uns daher entschlossen, die Inhalte des Bildungsurlaubs dauerhaft über die KEB oder den Familienbund verfügbar zu machen. Dazu veranstalten wir gern über die KEB oder den Familienbund Elternabende oder ganze Kurse zur Familienpolitik für Kitas, Schulen, aber auch andere Interessierte.“
Darüber hinaus bietet die KEB über ihr Online-Portal WolKEB unter anderem digitale Seminare an, die sich speziell an Familien richten.
Katholische Pressestelle Göttingen (kpg)