Glocke für St. Laurentius geweiht
Spende aus der Gemeinde erinnert an Papstbesuch im Eichsfeld
Seit 100 Jahren fehlte der Kirche St. Laurentius in Gieboldehausen eine Tauf- und Evangelienglocke. Nun wurde sie von von Weihbischof Dr. Nikolaus Schwerdtfeger geweiht und soll voraussichtlich erstmals in der Osternacht erklingen.
Nachdem St. Laurentius in den vergangenen Jahren „vom Keller bis zum Dach“ renoviert wurde, ist die neue Tauf- und Evangelienglocke für Pfarrer Matthias Kaminski „das Sahnehäubchen“. Rund 100 Jahre war ihr Platz im Dachreiter frei. Vermutlich wurde die alte Glocke im Ersten Weltkrieg als „kriegswichtiges Material“ eingezogen.
Die neue Bronzeglocke wiegt laut Kirchenvorstand Werner Grobecker 52 Kilo und ist auf den Ton C gestimmt. Sie füge sich damit in das bestehende Geläut aus drei Glocken gut ein. An Festtagen sollen nun alle vier Glocken läuten, wahrscheinlich erstmals in der Osternacht. Eine Spende aus der Gemeinde hat den Guss und den Einbau möglich gemacht.
„Die Spender wollten ihre Freude über den Besuch von Papst Benedikt im Eichsfeld zum Ausdruck bringen“, erklärt Kaminski. So ist auf der Glockeein Relief von Benedikt XVI. zu sehen und das Motto der Pastoralreise im Jahr 2011 zu lesen: „Wo Gott ist, da ist Zukunft“. Für Kaminski zeigt die Glocke, wie stark sich „die Leute mit ihrer Kirche identifizieren“.
Mit Weihrauch, Weihwasser und Chrisamöl weihte Schwerdtfeger die Glocke während des Sonntagsgottesdiensts. „Herr des Himmels und der Erde, segne alle, zu denen der Ruf dieser Glockedringen wird“, betete Schwerdtfeger.
Nun soll sie von Handwerkern aufgehängt werden. Der Platz ist schon seit 2009 im Dachreiter vorbereitet. Damals mussten dort die Eichenbalken erneuert werden, auch die Idee für eine neue Glocke gab es schon. Angesichts der hohen Kosten, habe es aber zunächst wichtigere Aufgaben gegeben. „Nun sind alle Arbeiten abgeschlossen, ich freue mich mit der Gemeinde über die neue Glocke“, sagt Kaminski.
Johannes Broermann