„Gott näher sein“
Regens Dr. Martin Marahrens predigte bei der Großen Wallfahrt auf dem Höherberg
Über 2000 Pilger machten sich am vergangenen Sonntag auf den Weg zum Höherberg, um gemeinsam die Große Wallfahrt zu erleben. Neben den Fußwallfahrern aus den umliegenden Dörfern gab es auch Pilger per pedes, die die Tour auf die wunderschön gelegene Anhöhe im Untereichsfeld als sportliche Herausforderung sahen. Die meisten bevorzugten jedoch die Anfahrt mit dem PKW. „Sie sind die Edelsteine des Höherberges“, begrüßte Pfarrer Matthias Kaminski die Gläubigen. Er bedankte sich bei den vielen ehrenamtlichen Helfern für die Vorbereitung und Ausführung der beiden Wallfahrtstage. „Wir sind eine eingeschworene Gemeinschaft“, betonte Kaminski, der auch während einer Erkrankung in diesem Jahr viel Unterstützung fand und sich für die zahlreichen Genesungswünsche bedankte.
Als Hauptzelebrant der Messe wurde diesmal Dr. Martin Marahrens gewonnen, dem das Untereichsfeld aus seiner sechsjährigen Tätigkeit als Dekanatsjugendseelsorger sehr vertraut ist. Der Leiter des Bischöflichen Priesterseminars in Hildesheim war kürzlich auf einer Fortbildung zum Thema„Perspektivwechsel“, aus der er einige Impulse in die Predigt hinein genommen hat:
„Vieles im Alltag ist eingefahren und blockiert, eine andere Sicht einzunehmen, eröffnet Wege, die man vorher nicht gesehen hat“. Ostern vollzog sich ein großer Perspektivwechsel, der mit der Auferstehung zeige, dass nicht Gewalt und Tod, sondern Liebe und Leben das letzte Wort haben. „In hoffnungsloser Lage und in dunklen Momenten können wir aus dem österlichen Perspektivwechsel neue Kraft und neuen Mut schöpfen“. Die Vierzehn Nothelfer des Höherbergs hätten schon vielen Menschen geholfen, sich den Heraussforderungen des Lebens zu stellen: „Lassen wir uns von diesem Ort einladen, die Perspektive zu wechseln“.
Nach der Messe gab es Gelegenheit zur Begegnung beim gemeinsamen Mittagsessen. Die Höherbergwallfahrt ist besonders beliebt bei den Familien. So ist auch die Familie Kage aus Bodensee, mit Mattes einem der jüngsten Wallfahrer des Tages unterwegs. Mit seinen dreieinhalb Monaten genießt er sichtlich den Familienausflug mit Eltern und zwei älteren Geschwistern. „ Wir lieben die Ruhe und Weite hier oben, ich fühle mich Gott hier draußen näher als in den Kirchenmauern“, erzählte Maike Kage, die besonders auch die Gemeinschaft auf dem Höherberg schätzt.
Susanne Fricke