Romwallfahrt der Jugend 2017
„Eine Reise beginnt im Herzen“ Jugendromwallfahrt der Pfarrei St. Sebastian, Rhumspringe, 7. - 14. Oktober 17
Im Januar 17 fiel der kurzerhand gefasste Entschluss: Wir pilgern nach Rom. Drei Jugendliche aus der Pfarrei St. Sebastian, Rhumspringe: Janina Engelberg, Jan Balitzki und Sascho Fiermonte haben mit Pfarrer Grabowski insgesamt 30 Verbündete gewinnen und für die Ewige Stadt begeistern können.
Die 22 Jugendlichen und acht Erwachsenen, darunter drei Personen aus Hemmoor bei Cuxhaven sind am 7. Oktober 17 mit dem Bus in Rhumspringe gestartet. Am frühen Abend ist die Gruppe nach dem Abflug in Köln-Bonn am Flughafen Fiumicino – Rom bei sommerlichen Temperaturen sicher gelandet und in der Unterkunft der Pallottinerinnen an der Porta Maggiore angekommen.
Der erste Wallfahrtstag hatte es gleich in sich. Die Gruppe hat in aller Frühe um 8.00 Uhr die hl. Messe in St. Peter, in der Nationalkapelle der Litauer gefeiert. Später folgte eine Führung durch die Scavi, also durch die Ausgrabungen in der Unterkirche, die am Grab des hl. Petrus ihr Ziel fand. Die Jugendlichen wurden Zeugen von 2000 Jahre alten Grundmauern der ersten Peterskirche, die auf dem antiken Friedhof des nero errichtet ist. Am Nachmittag stand ein Spaziergang durch die Altstadt an: Engelsburg, Piazza Navona, Pantheon, St. Maria Sopra Minerva, Trevibrunnen, an dem einige Jugendliche Münzen reingeworfen haben und die Spanische Treppe. Am Abend musste jeder für sich erstmal seine Eindrücke sortieren und die Größe der Stadt innerlich verarbeiten.
Am zweiten Tag erkundeten die Jugendlichen die „Wiege Europas“ - das Forum Romanum mit dem Kolosseum. Nach einem Morgengebet, bei dem täglich eine Gabe des Heiligen Geistes betrachtet wurde, ging es auf den antiken Marktplatz mit monumentalen Zeugnissen der Kaiserzeit. In der Mittagszeit konnten die Jugendlichen das Kolosseum betreten und ihrer Phantasie über Gladiatorenkämpfe und Christenmärtyrer freien Lauf lassen. Am Nachmittag wurden die drei Kirchen Lateran mit der Heiligen Stiege, Santa Croce und Santa Maria Maggiore besichtigt. Pfarrer Grabowski erläuterte dabei, dass die drei Kirchen in einem Dreieck zueinader stehen und die drei großen Mysterien des Glaubens darstellen: Weihnachten, Karfreitag und Ostern.
Am dritten Tag stand die Papstaudienz auf dem Programm. Die Jugendlichen haben sich beim Frühstück mit dem italienischen Marmeladebrötchen angfreundet und sind dann zur U-Bahn abmarschiert. Wie jeden Tag übernahm Sascho Fiermonte mit seinem Navi am Handy die Straßenführung und geleitete die Gruppe mit seiner weißen Fahne sicher ans Ziel. Auf dem Petersplatz wurden die Jugendlichen überrascht. Menschen aus allen Herrenländern versammelten sich. Mittendrin wurde auch unsere Gruppe aufgeraufen: St. Sebastian, Rhumspringe und ein Jubel machte sich breit. Dann kam der Papst in etwa 2-3 Meter Entfernung vorbeigefahren und ließ die Herzen höher schlagen. Die Jugendlichen werden die Audienz in guter Erinnerung behalten können, da Pfarrer Grabowski jedem ein Papstmedailon ausgeteilt hat. Am Nachmittag pilgerten die jungen Leute zu einer weiteren Patriarchalbasilik Roms, nämlich zu St. Paul vor den Mauern. Hier stand nicht nur das Paulusgrab im Fokus, sondern auch die Papstmedailons in den Seitenwänden. Der Sage nach soll die Welt untergehen, wenn der knappe Platz für die Päpste ausgeht. Am Abend ist die Gruppe in der geistlichen Familie „Das Werk“ eingekehrt. Hier konnten wir verschnaufen, das Abendgebet der Kriche, die Vesper beten und gemeinsam das Abendessen einnehmen. Es gab wie jeden Abend Pasta. Es entwickelten sich sehr persönliche Gespräche mit den Schwestern und Brüdern der Gemeinschaft, die mit einem spontanten Konzert am Klavier abgerundet wurden.
Am vierten Tag stand ein Ausflug in die Albaner Berge an. In Subiaco, dem Rückzugsort des hl. Benedikt, 5. J.H. wurde gemeinsam die hl. Messe gefeiert. Dabei wurden persönliche Fürbitten vorgetragen. Nach einem Rundgang durch das Kloster ging die Busreise weiter nach Tivoli. In der Villa d`Este und im dazugehörigen Garten konnten wir wunderschöne Wasserspiele genießen und die Seele baumeln lassen.
Am vorletzten Tag der Pilgerfahrt hat die Gruppe erneut St. Peter ins Visier genommen. Gleich am morgen ging es etwa 160 Stufen hoch zur Peterskuppel. Von da oben konnten die Jugendlichen den kleinsten Staat der Welt, den Vatikan und seine Gärten bewundern. Einige Jugendliche entdeckten sofort das Domizil von Benedikt XVI., andere suchten die Sixtina mit dem berühmten Konklaveschornstein, während wieder andere das Haus St. Martha anschauten, in dem Papst Franziskus wohnt. Auf dem Rückweg wurde die Gemeinschaft durch die Zentralkirche des Chrisntentums geführt: St. Peter. Die Jugendlichen verweilten an der Pieta von Michelangelo und sprachen dort das Ave Maria. Am Grab des hl. Johannes Paul II. wurde ein kurzer Impuls über die Theologie des Leibes gehalten. Nach den vielen religiösen Anstrengungen konnten die Jugendlichen nun in kleinen Gruppen Rom weltlich erobern und shoppen gehen. So manche Jacke, so manches Souvenir wurde gekauft. Am späten Nachmittag trafen sich alle wieder an der Kirche San Clemente, die auf einem heidnischem Kulttempel gebaut ist. Schließlich machten die Pilger einen Spaziergang über den Aventin bis nach Trastevere zum Abschlussabendessen. Auf dem Weg schauten sich die Jugendlichen das berühmte Guckloch der Malteser an, durch das die Peterskuppel vom Aventin aus zu sehen ist.
Am Abschlusstag wurde zunächst im wunderschönen Garten den Schwestern gedankt, die die Jugendlichen mit viel Geduld und Herzlichkeit aufgenommen haben. Mit voll gepackten Koffern ging die Busreise nun zu einem letzten Highlight: Die Kirche Sankt Sebastian mit Katakombe. Hier am Grab des Pfarrpatrons von Rhumspringe wurde nochmal Gottesdienst gehalten. In der Katakombe wurden die Jugendlichen Zeugen kilometerlanger unterirdischer Gänge, in denen sich die Urchristen vor ihren Peinigern versteckten. Am Flughafen Fiumicino angekommen waren alle heilfroh, die schöne aber anstrengende Reise ohne größere Probleme zu Ende gebracht zu haben. Am Flughafen Köln-Bonn wartete jedoch ein letzter Stolperstein. Die meisten Koffer sind in Rom stehengeblieben. Gottseidank wurden die Gepäckstücke einige Tage nach der Ankunft zu Hause geliefert, so dass der Pfarrer sich nun auch wieder rasieren und sein Brevier verrichten konnte. Auf der Rückfahrt im Bus der örtlichen Firma Gropengießer hben die Jugendlichen einen von Papst Franziskus gesegneten Rosenkranz geschenkt bekommen und gebetet. Einige Jugendliche konnten am Busmikro ihre Eindrücke äußern. Pfarrer Grabowski dankte ausdrücklich Janina Engelberg, Jan Balitzki und Sascho Fiermonte und lobte ihre verantwortungsvolle Begleitung der Reise.
„Eine Reise beginnt im Herzen.“ Für viele Jugendliche war diese Wallfahrt ein Novum und von geballter religiöser, kultureller und geschichtlicher Ladung. Die mitgereisten Erwachsenen waren erstaunt über die starke Gemeinschaft der Jugendlichen, ihre Lebendigkeit und Freude, die sich etwa beim Tanzen in der U-Bahn oder beim Gestalten einer Facebookseite zeigte. Man kann sichergehen, dass die Wallfahrt viele Früchte tragen und die Herzen der jungen Menschen reich machen wird.
Pfarrer Markus Grabowski